Körperebene
Osteopathische Behandlung
(A.T. Still, der Begründer der Osteopathie, 1902)
Die Osteopathie ist sowohl eine Philosophie, eine Wissenschaft als auch Kunst. Sie versteht Gesundheit als das Gleichgewicht aller Systeme des Organismus und strebt danach, dieses Gleichgewicht zu bewahren oder wiederherzustellen.
Unser Organismus ist sehr anpassungsfähig und kann manche Störungen, wie Fehlhaltungen, Geburtstraumen, stressbedingte Verspannungen oder sogar traumatische Verletzungen für längere Zeit ausgleichen. Dabei wird die eingeschränkte Funktion von anderen Körperstrukturen übernommen. Diese können sich wiederum verlagern und auf andere Bereiche des Körpers auswirken. Die Summe dieser Fehlfunktionen kann der Organismus irgendwann nicht mehr ausgleichen – das Fass läuft über – es entstehen Schmerzen/Beschwerden/Blockaden.
Ziel der osteopathischen Behandlung ist es, die ursächliche Störung im Körper zu finden und mit gezielten Techniken sanft zu behandeln. Durch das Lösen von Funktionsstörungen werden unsere Selbstheilungskräfte zielgerichtet aktiviert und eingesetzt und der Körper hat die Möglichkeit in die Genesung zu kommen.
Osteopathische Behandlung von Säuglingen
Schreit ein Baby viel, obwohl seine Grundbedürfnisse befriedigt sind, ist es aus osteopathischer Sicht ein „behandlungsbedürftiges“ Kind.
Dabei ist es von großer Bedeutung, bereits zeitnah nach der Geburt eine/n Osteopathen:in aufzusuchen. Ursache könnte z.B. eine ungünstige Lage im Mutterleib vor oder während der Geburt sein, ein übermäßiger Druck auf den Schädel des Säuglings im Geburtskanal oder auch eine Stagnation des Geburtsvorgangs bis hin zum Kaiserschnitt.
Indikationen für eine osteopathische Behandlung:
- „Schrei-und Spuckkinder“
- Schluck- und Saugstörungen
- Schädelasymmetrien
- Schlafstörungen
- Vorzugshaltung
- Schiefhals
- Säuglingsskoliose
- Hüftdysplasie
- Verdauungsstörungen (Drei-Monats-Koliken)
Osteopathische Behandlung in der Schwangerschaft
Eine Osteopathische Behandlung in der Schwangerschaft ist natürlich sanft und den besonderen „Umständen“ angepasst. Durch die hormonelle Umstellung, die Gewichtszunahme und die Verlagerung des Körperschwerpunktes treten häufig funktionelle Störungen im Bereich der Wirbelsäule und des Beckens auf.
Beschwerden, welche durch das Wachstum der Gebärmutter und der damit verbundenen Verdrängung der Organe entstehen, sind Indikationen für eine osteopathische Behandlung. Dazu gehören u.a. Reizungen von Blase, Nieren, Magen und Darm. Grundsätzlich ist das Ziel, das Wohlbefinden der werdenden Mamas zu steigern und die besten Voraussetzungen für eine entspannte, komplikationslose Geburt zu schaffen, denn: Geht es der Mama gut, geht es dem Kind gut!
Im Übrigen ist eine osteopathische Behandlung nach der Geburt ebenso zu empfehlen, um möglichen Folgebeschwerden frühzeitig entgegen zu wirken.